Was sind ETFs?
Exchange Traded Funds, oder ETFs, haben zwei wichtige Merkmale, die schon im Namen enthalten sind: Sie werden an Börsen gehandelt („Exchange Traded“), was es Anlegern ermöglicht, einfach, kostengünstig und effizient zu kaufen und zu verkaufen. Zudem handelt es sich um Fonds („Funds“), was in der Regel bedeutet, dass sie in eine Sammlung von Wertpapieren investieren. ETFs lösen zwei der Hauptanliegen, die jeder Anleger hat: Wie man eine diversifizierte Anlagestrategie in den globalen Märkten zu einem angemessenen Preis umsetzt.
Definition von ETFs
Ein ETF ist eine Investitionsmöglichkeit, die dir Zugang zu einem diversifizierten Korb von Wertpapieren zu einem vernünftigen Preis bietet. Dieser Korb spiegelt oft gängige Indizes wie den S&P500 oder den Eurostoxx50 wider. Der ETF-Manager entscheidet dabei nicht, welche Wertpapiere im Korb enthalten sind. Diese fehlende Einflussnahme des Managers führt dazu, dass ETFs in der Regel sehr niedrige Gebühren haben. ETFs werden oft als passive Anlagen bezeichnet, weil sie einfach einem Index folgen. Zum Vergleich: Aktiv gemanagte Fonds (bei denen der Fondsmanager die Entscheidungen trifft) oder auch dein eigenes Aktienportfolio (wenn du eines hast) sind aktive Investitionen.
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Wie funktionieren ETFs?
ETFs sammeln Geld von mehreren Anlegern, um ein diversifiziertes Portfolio von Wertpapieren zu kaufen, und die Performance des Fonds hängt von der Entwicklung der zugrunde liegenden Wertpapiere ab. Das ist die Grundlage – hinter den Kulissen läuft es jedoch etwas komplexer ab. Wenn du mehr wissen möchtest, hier ein paar Details:
Nehmen wir einen ETF, der den S&P500 abbildet und 10 Milliarden Dollar verwaltet. (Einen solchen Fonds findest du auf der Investments-Seite, wenn du entsprechend suchst und filterst.) Dieser Fonds verteilt die 10 Milliarden Dollar auf alle Bestandteile des S&P500 und folgt dabei genau den Regeln, die festlegen, wie der S&P500 zusammengesetzt wird. Wenn du beschließt, 10.000 Dollar in diesen ETF zu investieren, kaufst du wahrscheinlich einfach die ETF-Anteile von einem anderen Anleger, der verkaufen möchte. Der ETF-Manager ist also überhaupt nicht involviert.
Allerdings kann der Manager eingreifen, wenn es zu viele Verkäufer und zu wenige Käufer gibt (oder umgekehrt) und der Preis des ETFs droht, sich vom S&P500 zu entfernen. In solchen Fällen muss der Manager möglicherweise handeln, indem er in den Aktienmarkt eingreift, um die tatsächlichen Bestände des S&P500 zu erhöhen oder zu reduzieren. (Hinzu kommt, dass Computerprogramme den Preis dieser ETFs überwachen. Wenn die Preise vom zugrunde liegenden Index abweichen, starten sie den Kauf oder Verkauf aufgrund der identifizierten Arbitrage-Möglichkeiten. Die Finanzmärkte können hart sein.) Wenn du diesen S&P500-ETF kaufst, der in USD notiert ist und während der US-Börsenöffnungszeiten gehandelt wird, kannst du mit Gebühren von unter 0,10 % pro Jahr rechnen – was hervorragend ist.
Ein ähnlicher ETF, der in Singapur-Dollar notiert und in Singapur gehandelt wird (also während die US-Märkte geschlossen sind), macht die Sache komplizierter. Es gibt keinen Echtzeit-Preis für den S&P500 und es gibt eine Währungsdifferenz – diese zusätzliche Komplexität spiegelt sich in höheren Gebühren wider. Ganz zu schweigen von ETFs, die an zum Beispiel landwirtschaftliche Rohstoffindizes gebunden sind, die ziemlich teuer werden können.
Aber keine Sorge, das sind alles Hintergrunddetails. Das Warum ist wichtig: Lies weiter.
Warum sind Aktienfonds & ETFs wichtig?
Ein erfolgreicher Anleger konzentriert sich auf drei Dinge: Gebühren, Diversifikation und Anlagehorizont. Wenn du zu viel für Gebühren zahlst, nicht ausreichend diversifizierst oder keinen ausreichend langen Anlagehorizont hast, wird das Anlageergebnis wahrscheinlich enttäuschend sein. Natürlich gibt es immer wieder Leute, die mit einer sehr spezifischen Investition Glück haben, und von diesen Erfolgsgeschichten wirst du sicher hören. Aber für jeden Glückstreffer gibt es zehn Desaster, über die niemand spricht – aus offensichtlichen Gründen. Wer gibt schon gerne mit einem Totalverlust an?
Gebühren, Diversifikation und Horizont: Diese drei Dinge musst du richtig machen. Glücklicherweise sind mit ETFs die ersten beiden Aspekte leicht in den Griff zu bekommen: günstiger Zugang zu einem diversifizierten Korb von Aktien. Ganz zu schweigen vom Zugang zu einem Korb von Anleihen – einer Anlageklasse, die durch Einzelkäufe kaum zugänglich ist. Und auf UMushroom findest du in ausgewählten Ländern sogar Empfehlungen zu Brokern mit vernünftigen Handelsgebühren. Schau dir dazu die „Trade with“-Links an.
Der dritte Aspekt, der Anlagehorizont, ist allerdings sehr schwer zu beherrschen, denn hier spielt die Psychologie eine große Rolle. Wenn die Märkte fallen, ist es deprimierend, und niemand achtet darauf – doch genau dann solltest du kaufen. Und wenn die Märkte boomen und jeder vom Kaufen spricht, ist es Zeit zu verkaufen. Die Lösung für dieses psychologische Dilemma ist jedoch einfach: Kaufen und halten – für mindestens fünf Jahre.
Ein Beispiel dazu: Ein Fondsmanager hat sich vor einiger Zeit alle Kundenkonten angesehen, um herauszufinden, welcher Kundentyp die besten Anlageergebnisse erzielte. Die Ergebnisse waren erstaunlich und für uns alle lehrreich. Die Kunden mit den zweitbesten Ergebnissen waren diejenigen, die schlichtweg vergessen hatten, dass sie überhaupt Fonds besaßen. Und die Gewinner? Es waren die Kunden, die leider verstorben waren.
Diese Erkenntnisse solltest du nutzen: Minimiere die Gebühren, diversifiziere und schau für mindestens fünf Jahre nicht hin. Wenn du jung bist, sogar noch länger. Dein zukünftiges Ich wird dir dafür danken.
Häufige Missverständnisse über ETFs
- „Alle ETFs sind günstig“: Nicht unbedingt. Abhängig vom zugrunde liegenden Wertpapierkorb, der geographischen Lage und möglichen Währungsdifferenzen können ETFs ziemlich teuer werden. Ein Blick auf die Fondskosten auf UMushroom hilft dir, dies zu klären.
- „ETFs bringen garantiert Gewinne“: Ganz und gar nicht. ETFs folgen einfach der Wertentwicklung des zugrunde liegenden Korbes. Wenn dieser an Wert gewinnt, gewinnt auch der ETF, und umgekehrt.
Fazit
Aktienfonds und ETFs bieten Anlegern eine zugängliche und effiziente Möglichkeit, in den Aktienmarkt zu investieren. Wer diese Anlagevehikel versteht, kann informierte Entscheidungen treffen, die den eigenen finanziellen Zielen entsprechen.
FAQs zu Aktienfonds & ETFs
- F: Wie investiere ich in Aktienfonds oder ETFs?
A: Anleger können Aktienfonds über Broker oder Finanzberater erwerben und ETFs wie einzelne Aktien an Börsen kaufen. - F: Kann ich Geld in Aktienfonds oder ETFs verlieren?
A: Ja, wie bei allen Investitionen besteht auch bei ETFs das Risiko eines Verlusts durch die schlechte Performance des zugrunde liegenden Korbes.
Verwandte Begriffe
- Investmentfonds: Ein von Profis verwaltetes Anlagevehikel, ähnlich wie Aktienfonds.
- Indexfonds: Eine Art von Investmentfonds oder ETF, die darauf abzielt, die Performance eines bestimmten Index nachzubilden.
- Sektor-Fonds: Ein Investmentfonds oder ETF, der in einen bestimmten Wirtschaftssektor investiert, z. B. Technologie oder Gesundheitswesen.