Investieren in Gold im Jahre 2025: Was du wirklich wissen musst!
Ein praktischer Leitfaden zum Verständnis von Goldanlagen - von physischen Anlagen bis hin zu ETFs.
Gold – Mythos, Preisrally und was du beim Investieren beachten solltest
Gold übt seit Jahrhunderten, wenn nicht gar Jahrtausenden, eine fast mystische Faszination auf verschiedene Kulturen aus. Im Laufe der Zeit hat es sich zu einem Zahlungsmittel und Wertspeicher entwickelt – Eigenschaften, die auch dem Geld zugeschrieben werden. Die wachsende Bedeutung von Gold im Finanzsystem, insbesondere in der modernen Nachkriegs-Finanzordnung, hat dazu geführt, dass seine Entwicklung verstärkt im Fokus steht.
In den letzten 25 Jahren hat sich der Goldpreis in USD stark erhöht – von rund 340 USD Anfang der 2000er-Jahre auf etwa 3400 USD im Juni 2025. Allein in diesem Jahr hat sich dieser Trend nochmals beschleunigt: Der Preis ist von 2600 USD auf 3400 USD gestiegen – ein neues Allzeithoch mit einer Jahresperformance von rund 30 %.
Diese Entwicklung wirft einige Fragen auf:
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Kann der Preis noch weiter steigen?
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Und falls ja: Was sollte man beim Investieren beachten?
Kann der Preis noch weiter steigen?
Wie bei allen Finanzanlagen – ob Aktien, Kryptowährungen oder Gold – lässt sich die zukünftige Preisentwicklung nicht zuverlässig vorhersagen. Dennoch gibt es bestimmte Markteigenschaften, die man verstehen sollte. In unserer aktuellen Podcast-Episode mit Professor Thorsten Hens beleuchten wir genau diese Punkte:
Was sollte man beim Investieren beachten? – Gold ist nicht gleich Gold.
Physisches Gold:
Wenn wir von Gold sprechen, denken die meisten an Barren oder Münzen. Kaum zu glauben, aber laut einer aktuellen Studie von Prof. Thorsten Hens und Alvin Amstein passt das gesamte je geförderte Gold der Welt in einen Würfel mit einer Kantenlänge von nur 21 Metern! Das entspricht 213.000 Tonnen – mit einem Gesamtwert von ca. 23 Billionen US-Dollar. Diese Zahlen zeigen: Gold ist wirklich ein rares Gut.
Papiergold:
Die gängigste Form von Papiergold sind Derivate wie Futures. Sie gewähren ein Recht auf Umtausch in physisches Gold, müssen aber nicht vollständig mit physischem Gold gedeckt sein. Häufig wird lediglich eine Sicherheitsmarge hinterlegt.
Das bedeutet: Die Menge an gehandeltem Papiergold übersteigt (selbst nach Verrechnung) die Menge an physisch verfügbarem Gold deutlich. Würden alle Inhaber von Futures ihr Recht auf physisches Gold geltend machen, käme es vermutlich zu Engpässen.
Erst kürzlich warnte die Europäische Zentralbank vor den potenziellen Risiken im Goldmarkt und möglichen systemischen Auswirkungen auf das Finanzsystem.
Warum physisches Gold?
Der wichtigste Grund für physisches Gold: Kein Kontrahentenrisiko. Frei nach dem Motto: „Du besitzt nur das, was du auch tragen kannst, wenn die Dinge kippen.“
Warum Papiergold?
Vieles spricht für die Bequemlichkeit: Genau wie du wahrscheinlich kein Bargeld in Koffern herumschleppst, ist auch Papiergold einfacher in der Handhabung – gerade bei Banken, Brokern und beim kurzfristigen Handel.
Möglichkeiten, in Gold zu investieren:
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Goldbarren und Münzen:
Erhältlich bei vertrauenswürdigen Banken oder Edelmetallhändlern. Die Lagerung erfolgt entweder zu Hause oder in einem Banktresor. -
Finanzprodukte wie ETFs oder ETCs:
Praktische Lösungen für den Alltag – börsengehandelte Fonds oder Zertifikate auf Gold. Achtung: Manche basieren auf physischem, andere auf Papiergold. -
Goldkonto bei der Bank:
Funktioniert wie ein Fremdwährungskonto – nur eben in Gold.
Trading oder langfristiges Investieren?
Der Unterschied liegt in der Haltedauer:
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Trading bedeutet, kurzfristige Kursschwankungen auszunutzen – oft über Papiergold. Für aktives Trading empfehlen wir jedoch ETFs mit physischer Deckung, um Risiken zu minimieren.
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Investieren bedeutet Überzeugung und langfristiges Denken. In diesem Fall bevorzugen wir physisches Gold oder physisch besicherte ETFs/ETCs.
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