Kommt 2024 der Bullrun? Das sagen Trader und Marktanalysten
2023 war das Comeback-Jahr für Krypto. Und die Prognosen für 2024 lauten jetzt oft: Wer bietet mehr? Ein Stimmungsbild.
Beitragsbild: shutterstock | Was erwartet uns in 2024?
Zwischen Euphorie und Vorsicht
"We are so back" ist wohl das Meme der Stunde. Krypto ist zurück und der Bullrun beginnt, so die allgemeine Stimmung. Und zwar mit Furor: Bitcoin schließt das Jahr als zweitbestes Asset nach Nvidia ab, mit einem Plus von rund160 Prozent. Solana sprengte mit fast 1.000 Prozent Plus alle Erwartungen.
Zusätzliche Stimmungsmacher: das lang erwartete Halving von Bitcoin steht
April 2024 bevor und korrelierte in der Vergangenheit immer mit Preissteigerungen. Milliardenschwere Bitcoin - und Ethereum-Spot-ETFs der Wall Street sollen kommen, vermutlich schon ab Januar 2024.
Die Prognosen für die Kurse der Zukunft lauten vielerorts längst: Wer bietet mehr? Das Stimmungsbarometer steht auf Gier. Kommt er also jetzt, der lang ersehnte Bullrun? Das meinen Marktanalysten und Trader gegenüber BTC-ECHO.
"Die potenzielle Entwicklung des Marktes erscheint optimistisch, da mit einem stetigen und nachhaltigen Anstieg gerechnet wird", erklärt Darby Bodden gegenüber BTC-ECHO.
Er ist lang jähriger Trader und Direktor des Startup-Inkubators, Storm. "Es ist jedoch Vorsicht geboten vor abrupten oder übertriebenen Anstiegen, die auf eine Blase hindeuten könnten. Gegenwärtig sind die Aufwärtsbewegungen eher allmählich und deuten auf eine Abflachung des starken Anstiegs im Jahr 2020 hin.”
Er erwartet einen Anstieg mindestens bis zu den jüngsten Hochständen, bei Bitcoin liegt dieser bei rund 69.000 US-Dollar. Nach dieser Marke ständen Anleger vor einer wichtigen Entscheidung: "Sehen sie das Potenzial, den jüngsten Höchststand zu übertreffen? Die Erkenntnisse erfahrener Analysten deuten darauf hin, dass die historischen Trends auf einen bescheidenen Anstieg um das Dreifache weisen, darüber hinausgehende Prognosen bleiben jedoch ungewiss." Für Bitcoin wären das rund 200.000 US-Dollar.
Etwas verhaltener bewertet dies Situation sein Kollege und Gründer von Storm, Sheraz Ahmed: "Ich glaube, dass der Bullenmarkt kommt, aber dass es nicht das Richtige ist, wenn wir Massenadoption wollen." Der Grund: "Die Probleme, die wir mit FTX, Terra Luna und so weiter gesehen haben, wurden nicht komplett ausgebessert. Wir haben noch keine Skalierbarkeit erreicht"
Ein Bullrun mit Vorsicht
Luba Schoenig und Tonia Zimmermann haben über Jahrzehnte professionell Geld investiert, meist das Vermögen reicher Menschen für große Banken, beispielsweise bei der Credit Suisse. Nun teilen sie ihr Wissen auf ihrer eigenen Plattform: UMushroom. Ihre Sicht auf 2024? "Gemischt, auf alle Märkte bezogen", so Tonia Zimmermann. "Anfang des Jahres ziehen sie an, weil neues Geld investiert werden muss. Aber ich erwarte hohe Volatilität, beispielsweise wegen der Überschuldung. Beim Kryptomarkt finde ich es schwierig, eine Prognose abzugeben.”
Ihre Kollegin Luba Schoenig sieht das ähnlich. "Es wird erwartet, dass die Zinssätze gesenkt werden ab der zweiten Hälfte 2024, das wird die ganzen Risiko-Assets beflügeln. Was Krypto angeht: Die Panik der letzten zwei Jahre hat sich gesetzt. Das Misstrauen in die Zentralbanken wächst stärker. Ich bin eher bullish."
Publiziert am 31.12.2023 11:30 auf: btc-echo.de
von Giacomo Maihofer