Was dir keiner über Börsenhandel sagt - BX Swiss packt aus

In der neuesten Episode unseres Podcasts "Was dir deine Bank verschweigt" hatten wir die Gelegenheit, mit David Kunz, dem COO der BX Swiss, über das Thema Börsen zu sprechen. In einem spannenden Gespräch wurde beleuchtet, wie eine Börse funktioniert, wie der Handelsplatz die Kosten und die Effizienz von Investitionen beeinflusst und wie eine potenzielle Zukunft in einer dezentralen Welt aussieht – Aspekte, die vielen Anleger*innen oft nicht bewusst sind.

Was dir keiner über Börsenhandel sagt  - BX Swiss packt aus

Die Rolle der Börse und ihre Bedeutung für Investor*innen

Eine Börse ist ein zentraler Marktplatz, an dem Kauf- und Verkaufsaufträge zusammenkommen. Hier entsteht der offizielle Handelspreis für Wertpapiere, ETFs und weitere Finanzinstrumente. Dabei sorgt die Börse nicht nur für Liquidität, sondern auch für Transparenz und Sicherheit. In der Schweiz gibt es zwei Börsen: die SIX Swiss Exchange und die BX Swiss. Während die SIX eher institutionelle Investor*innen anspricht, fokussiert sich die BX Swiss auf Privatanleger*innen

Warum der Handelsplatz entscheidend ist

Viele Investor*innen konzentrieren sich hauptsächlich auf das richtige Produkt, ohne zu beachten, wo sie es handeln. Doch genau hier entstehen oft versteckte Kosten. Neben den offensichtlichen Transaktionsgebühren, die Banken und Broker erheben, gibt es Börsengebühren, die weniger transparent sind. Die Wahl des richtigen Handelsplatzes kann die Kosten erheblich reduzieren und somit die Rendite steigern.

Market Maker und ihre Bedeutung

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Liquidität. Hier spielen Market Maker eine entscheidende Rolle. Sie stellen kontinuierlich Kauf- und Verkaufspreise bereit und sorgen so dafür, dass Wertpapiere jederzeit handelbar sind. Besonders bei weniger gehandelten Aktien sind Market Maker essenziell, um faire Preise zu gewährleisten.

Was passiert beim Klick auf „Kaufen“?

Beim Kauf einer Aktie über einen Broker wie neon werden mehrere Stationen durchlaufen:

  1. Die Order wird vom Broker zur Depotbank (z. B. Hypothekarbank Lenzburg) weitergeleitet.

  2. Die Depotbank sendet die Order an die gewählte Börse.

  3. Die Börse matcht die Order mit einem passenden Verkaufskurs.

  4. Die Transaktion wird über ein zentrales Abwicklungssystem abgeschlossen.

  5. Die Wertpapiere wechseln den Besitzer, und die Zahlung erfolgt.

Gebührenstrukturen und ihre Auswirkungen auf die Rendite

Anleger*innen sollten sich stets über die verschiedenen Gebühren bewusst sein:

  • Depotgebühren: Kosten für die Verwahrung von Wertpapieren

  • Transaktionskosten: Bankgebühren für den Kauf/Verkauf

  • Börsengebühren: Kosten für die Handelsausführung

  • Spread: Die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis

Gerade der Spread kann unterschätzte Kosten verursachen. Ein weiter Spread bedeutet, dass Anleger*innen bereits beim Kauf einen Nachteil haben, da sie mehr zahlen, als sie sofort wieder erhalten würden.

Sicherheit und Regulierung

Ein zentrales Thema im Finanzsektor ist die Sicherheit. Anders als bei Kryptobörsen verwahrt eine traditionelle Börse keine Bestände, wodurch das Risiko von Hacks minimiert wird. In der Schweiz unterstehen Börsen der FINMA, was strenge Sicherheitsvorgaben und Überwachungsmechanismen sicherstellt.

Handelsunterbrechungen und Schutzmechanismen

Um Panikverkäufe zu verhindern, gibt es in der Schweiz ähnlich wie in den USA sogenannte "Trading Halts". Bei extremen Kursbewegungen wird der Handel kurzfristig ausgesetzt, um irrationales Verhalten zu unterbinden.

Wann erscheint eine gekaufte Aktie im Portfolio?

Wenn du eine Aktie, zum Beispiel Nvidia, auf einer Plattform wie neon kaufst, wird sie sofort in deinem Portfolio angezeigt – zumindest aus technischer Sicht. Der eigentliche Prozess des „Settlements“ dauert jedoch etwas länger. Das Settlement erfolgt in der Regel T+2, was bedeutet, dass es zwei Handelstage nach dem Kauf dauert, bis die Aktie offiziell in deinem Depot verbucht wird. Obwohl du die Aktie sofort siehst, ist sie noch nicht vollständig in deinem Besitz, bis das Settlement abgeschlossen ist. In einigen Ländern, wie den USA, gibt es mittlerweile Bestrebungen, den Prozess auf T+1 zu verkürzen, aber momentan bleibt es weltweit meist bei T+2.

Regulierung und Dezentralisierung der Börsen: Ein Ausblick

In der Welt der Finanzmärkte gibt es derzeit zwei gegensätzliche Tendenzen: einerseits eine zunehmende Regulierung zum Schutz der Anleger*innen, andererseits eine starke Bewegung in Richtung Dezentralisierung, besonders im Bereich der Blockchain und Digital Assets. Trotz dieser Dezentralisierungstrends glauben viele Experten nicht, dass Börsen vollständig dezentralisiert werden. Die Hauptaufgabe der Börsen – den Handel zu überwachen und Preise festzulegen – macht eine vollständige Dezentralisierung schwierig. Stattdessen könnte es in Zukunft eine Kombination aus traditionellen Börsen für den Handel und dezentralisierten Systemen für die Verwahrung von Werten geben.

Was, wenn Börsen über Nacht verschwinden?

Würden Börsen plötzlich verschwinden, wäre der erste spürbare Effekt der Verlust des Sekundärmarkts für Aktien. Ohne Börsen gäbe es keinen zentralen Ort, an dem Anleger*innen ihre Aktien verkaufen könnten. Der Handel würde dann auf den OTC-Markt (Over-the-Counter) verlagert, wo es deutlich schwieriger wäre, Käufer oder Verkäufer zu finden. Langfristig könnte dies auch den IPO-Markt beeinflussen, da Unternehmen Schwierigkeiten hätten, Kapital zu beschaffen, wenn keine Börsen existieren, auf denen sie ihre Aktien ausgeben können.

Drei Tipps für erfolgreiches Geldanlegen:

  1. Früh anfangen: Der frühzeitige Einstieg ins Investieren ist entscheidend. Viele Anleger*innen unterschätzen den Zinseszinseffekt und die Vorteile einer langfristigen Anlagestrategie.

  2. Achte auf Gebühren: Gebührenstrukturen bei Banken und Börsen können sich stark unterscheiden. Ein bewusster Umgang mit den Kosten kann sich langfristig positiv auf die Rendite auswirken.

  3. Setze auf Diversifikation: Teile dein Investment in einen langfristigen, stabilen Kern und einen spekulativen Satellitenbereich auf. So kannst du von den Vorteilen der Diversifikation profitieren und gleichzeitig die Spannung des Marktes genießen.

Abschließend:

Denke daran, regelmäßig zu überprüfen, wie viel Geld du langfristig anlegen kannst, wie viel du spekulativ investieren möchtest und wie du deine Finanzen insgesamt managen kannst. Und für noch mehr Einblicke und aktuelle Marktthemen, sei beim kommenden Webinar am 7. April dabei.

Die Anmeldung zum Webinar findest du hier!

 


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