Teil 6: Was du wirklich wissen musst über strukturierte Produkte
In der finalen Episode unserer Spezialserie zu strukturierten Produkten bringen wir alles zusammen: die Grundlagen, konkrete Anwendungsfälle und die Frage, warum diese Anlageform deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient – gerade für private Anlegerinnen und Anleger.
Strukturierte Produkte einfach erklärt
Strukturierte Produkte sind Finanzinstrumente, die auf einem oder mehreren Basiswerten (z. B. Aktien, Indizes, Rohstoffen oder Währungen) basieren. Das Besondere: Sie sind so konstruiert, dass sie gezielt auf bestimmte Markterwartungen reagieren - z. B. seitwärts laufende Märkte, leicht steigende Kurse oder sogar fallende Szenarien.
Je nach Struktur können sie:
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Kapitalschutz bieten
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Renditechancen bei begrenztem Risiko ermöglichen
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gehebelte Strategien abbilden
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oder Zugang zu Sonderthemen oder schwer zugänglichen Märkten schaffen
Kurz gesagt: Sie füllen genau die Lücken, die klassische ETFs, Anleihen oder Einzelaktien oft offenlassen.
Wann machen strukturierte Produkte Sinn?
Strukturierte Produkte entfalten ihre Stärken besonders dann, wenn man eine konkrete Marktmeinung hat oder ein bestimmtes Ziel verfolgt - sei es Renditeoptimierung, Risikobegrenzung oder Themenfokus.
Ein paar typische Anwendungsszenarien:
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Seitwärtsmärkte: Wenn du glaubst, dass ein Basiswert sich kaum bewegt, aber nicht fallen wird - z. B. mit Bonus-Zertifikaten oder Seitwärtsrendite-Produkten.
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Absicherung: Wenn du dein bestehendes Portfolio gegen Verluste schützen willst, z. B. über Kapitalschutzprodukte oder Barrier-Strategien.
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Themeninvestments: Wenn du auf Trends wie Wasserstoff, KI oder Schwellenländer setzen möchtest - oft bevor es passende ETFs gibt.
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Volatilität nutzen: Bestimmte Strukturen erlauben es, von Marktschwankungen zu profitieren, selbst wenn die Richtung unklar ist.
Strukturierte Produkte sind nicht statisch
Ein weiterer Vorteil: Viele strukturierte Produkte lassen sich maßgeschneidert erstellen oder sind als standardisierte Varianten (z. B. Tracker-Zertifikate, Bonus-Zertifikate, Partizipationsprodukte) bereits am Markt verfügbar. Wer mit einer Bank oder einem Emittenten zusammenarbeitet, kann Produkte sogar auf spezifische Bedürfnisse zuschneiden lassen - etwa hinsichtlich Laufzeit, Renditeprofil oder Risikopuffer.
Das heißt aber auch: Man muss verstehen, was man kauft, und sich mit der Funktionsweise auseinandersetzen. Denn die Vielfalt der Produkte ist groß - und nicht jedes Produkt passt zu jeder Anlegerin oder jedem Anleger.
Risiko? Ja – aber kontrollierbar
Wie bei jeder Anlageform gibt es auch bei strukturierten Produkten Risiken. Dazu zählen z. B.:
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Emittentenrisiko: Wenn die Bank, die das Produkt herausgibt, zahlungsunfähig wird
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Marktrisiko: Wenn sich der zugrunde liegende Basiswert unerwartet entwickelt
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Liquiditätsrisiko: Wenn ein Produkt nicht jederzeit handelbar ist
Aber: Diese Risiken lassen sich oft gezielt steuern – etwa durch Produktauswahl, Laufzeiten oder Absicherungsmechanismen. Wer versteht, wie ein strukturiertes Produkt funktioniert, kann Risiken gezielt eingehen – oder gezielt begrenzen.
Fazit: Mehr als nur ein „Nice to Have“
Strukturierte Produkte sind keine Zauberei – aber sie bieten echte Möglichkeiten für Anleger:innen, die sich intensiver mit ihrer Strategie befassen wollen. Sie ergänzen klassische Produkte wie ETFs oder Fonds, statt sie zu ersetzen. Und sie helfen, Renditepotenziale in komplexen Marktumfeldern zu nutzen.
Ob defensiv, offensiv oder thematisch ausgerichtet – strukturierte Produkte können ein entscheidender Baustein im Portfolio sein.
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