Die wachsende Kluft zwischen den Finanzanalysten und den Unternehmen

Die wachsende Kluft zwischen den Finanzanalysten und den Unternehmen

Die Kluft zwischen den Finanzanalysten und den von ihnen bewerteten Unternehmen hat sich in den letzten Jahren vergrössert. Traditionell spielen Finanzanalysten eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, Anlegern zu helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen. Sie bewerten Jahresabschlüsse, Marktrends und Managemententscheidungen und kommen damit zur Empfehlung, eine Aktie zu kaufen, halten oder verkaufen. Doch wächst die Besorgnis, dass viele Finanzanalysten die Unternehmen, über die sie berichten, nicht vollständig verstehen – was wiederum zu Fehlinterpretationen, falschen Prognosen und einer möglichen Fehlallokation von Anlegerkapital führt.

Um diesem Problem entgegenzuwirken, bildet UMushroom nicht nur die Meinung der Finanzanalysten ab, sondern auch die Stimme der Masse. Denn häufig haben Einzelpersonen einen tieferen Einblick in Unternehmen, Geschäftsmodelle, Sektoren oder Regionen als Finanzanalysten, die teilweise nie in den Branchen gearbeitet haben, die sie abdecken.

Die Entwicklung der Finanzanalyse

In der Vergangenheit waren die Finanzanalysten tief in die von ihnen abgedeckten Branchen eingebettet. Sie verfügten über die Zeit und Ressourcen, um die Unternehmen in- und auswendig zu studieren – sie kannten nicht nur ihre Bilanzen und Gewinnspannen, sondern auch ihr Tagesgeschäft, ihr Wettbewerbsumfeld und ihre langfristigen Strategien. Auch der direkte Zugang zur Unternehmensleitung verschaffte den Analysten eine ganzheitliche Sichtweise, die es ihnen ermöglichte, genauere und differenziertere Einschätzungen abzugeben.

Im Laufe der Zeit hat sich die Finanzanalysebranche jedoch drastisch verändert. Der Druck zur Schnelligkeit hat zugenommen, da von den Analysten erwartet wird, dass sie schnelle Einblicke in Gewinnberichte, Fusionen oder Marktveränderungen geben. Gleichzeitig hat sich der Umfang der Berichterstattung erweitert. Viele Analysten haben nun die Aufgabe, sich mit Dutzenden von Unternehmen zu befassen, die oft mehrere Branchen abdecken, so dass es fast unmöglich ist, das früher erwartete Mass an Tiefe zu bieten.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die zunehmende Komplexität moderner Unternehmen. Unternehmen sind heute stärker diversifiziert, operieren in mehreren geografischen Regionen und stützen sich häufig auf hochspezialisierte Technologien.

Zusätzlich wird die Diskrepanz dadurch verschärft, dass man sich auf standardisierte Finanzkennzahlen verlässt, die den Wert oder das Potenzial eines Unternehmens möglicherweise nicht vollständig widerspiegeln. Analysten konzentrieren sich oft auf leicht quantifizierbare Daten wie die Aktienrendite (EPS), das Umsatzwachstum oder das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Diese Kennzahlen sind zwar wichtig, erfassen aber nicht unbedingt die langfristige Innovation, den Wert der Marke oder die Wettbewerbspositionierung.

Es geht auch um Kommunikation

Ein Teil des Problems liegt in der Differenz zwischen dem, was Unternehmen wissen, und dem, was Analysten erwarten. Führungskräfte von Unternehmen, insbesondere in Nischen oder technischen Branchen, beklagen oft, dass Analysten sich zu sehr auf kurzfristige Zahlen konzentrieren oder ihre Geschäftsmodelle nicht richtig verstehen. Führungskräfte einiger schnell wachsender Tech-Firmen haben beklagt, dass Analysten das Potenzial ihrer Plattform nicht vollständig erfassen, während CEOs in Schwellenländern oft feststellen, dass Analysten die Dynamik lokaler Märkte übersehen.

Ein weiteres Problem ergibt sich, wenn Unternehmen ihre Kommunikation für Analysten bewusst vereinfachen. Dies hilft zwar, Komplexität zu reduzieren, hindert die Analysten aber auch daran, ein differenziertes Verständnis über die Unternehmen zu gewinnen. Und nicht zuletzt kann die echte Leistung eines Unternehmens hinter vereinfachten Darstellungen und verallgemeinernden Interpretationen verborgen bleiben.

Die Auswirkungen für die Anleger

Die Folgen der Missverständnisse von Analysten können erheblich sein. Schlechte Analysen können zu einer Volatilität der Aktienkurse führen, da die Anleger auf fehlgeleitete Empfehlungen reagieren. Darüber hinaus üben Analysten oft einen erheblichen Einfluss auf die Stimmung der Anleger aus. Wenn sie den wahren Wert eines Unternehmens falsch einschätzen, kann dies zu unangebrachtem Optimismus oder unangemessenem Pessimismus führen, was sich nicht nur auf den Aktienkurs auswirkt, sondern auch auf die Fähigkeit des Unternehmens, Kapital zu beschaffen, Talente zu rekrutieren oder seine Marktpräsenz auszubauen.

Eine umfassendere Basis aufgrund von Community Ratings

Vor diesem Hintergrund bietet UMushroom mit ihrem Community Rating Investor*innen die Möglichkeit, sich eine umfassendere Meinung zu bilden. Ähnlich den Bewertungen auf Tripadvisor, baut UMushroom auf die «Stimme der Masse». So zeigt die Finanzplattform über die Bewertung der Aktienanalysten hinaus, auch Bewertungen und Kommentare aus der Community. Der zusätzliche Nutzen daraus ist nicht zu unterschätzen. Wir wissen alle mehr, als wir denken. Einzelne von uns, die sie sich intensiv mit einem Thema oder Unternehmen befassen, verfügen oft über mehr Detailwissen als ein traditioneller Bankanalyst, der mehrere Branchen und Themen gleichzeitig analysiert.

Dieses Wissen möchte UMushroom auf ihrer Plattform zusammenbringen –so wie Pilze ihre Myzel-Netzwerke nutzen, um unterirdisch zu kommunizieren. Was daraus entsteht ist ein florierendes Netzwerk für den Wissensaustausch. Eine Plattform, die die vielfältigen, von der Gemeinschaft getragenen Erkenntnisse ins Rampenlicht rückt und den Nutzern ermöglicht, voneinander zu lernen.

Ein beträchtlicher Vorteil

Für Investor*innen ist das ein beträchtlicher Vorteil. Denn die Nutzer der Plattform erhalten damit ein wesentlich breiteres und tieferes Spektrum an Informationen über einzelne Titel, das mit dem Aufbau der Plattform über die Zeit auch immer umfangreicher wird. Die Masse wird zwar nicht immer das Mass aller Dinge sein, jedenfalls aber für ein erweitertes und differenzierteres Bild sorgen, als dies vereinzelte Analystenbewertungen tun. Somit sind die Nutzer von UMushroom besser in der Lage, bestimmte Unternehmen zu beurteilen, als dies die Meinung der Analysten allein angesichts der heutigen Komplexität bieten kann. 

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